Corona hat Folgen – nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt. Doch trotz der Pandemie werden immer noch Langzeitarbeitslose erfolgreich wieder in Jobs vermittelt.

Beate Schneider hat hinter sich, was viele noch vor sich haben könnten: „Es ist ein riesen Unterschied sag ich mal jetzt immer zu arbeiten und immer auf dem ersten Arbeitsmarkt voll Leistungsfähig zu sein oder eben aus irgendwelchen Gründen rauszufallen für eine bestimmte Zeit und dann wieder reinzukommen zu wollen. Das ist ganz schwierig.“

Vielen könnte Langzeitarbeitslosigkeit drohen

Erst ging ihr Arbeitgeber pleite, dann war sie zehn Jahre wegen Krankheit langzeitarbeitslos.  Ein Schicksal, das wegen Corona auch vielen Menschen in Deutschland blühen könnte. Denn schon seit Monaten lässt Corona die Arbeitslosenzahlen steigen.

Und wenn Hilfszahlungen und Kurzarbeit erstmal auslaufen, könnte es zum Ende der Pandemie sogar eine Insolvenzwelle mit vielen Langzeitarbeitslosen geben, sagen die Experten von der Arbeitsagentur.

„Das ist ein Risiko, das wir absolut sehen. Gerade Menschen, die ohne Ausbildung zu uns kommen haben da natürlich ein größeres Risiko. Deswegen tun wir auch alles, um diese Menschen gut zu qualifizieren“, sagt Björn Krienke, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Frankfurt.

Vermittlung trotz Corona erfolgreich

Für diese Qualifizierung gibt es Menschen wie Arbeitsvermittlerin Juliane Paul. Und spezielle Förderprogramme, die seit Jahren Langzeitarbeitslose wieder in Lohn und Brot bringen, und zwar indem der Staat sich an den Lohnkosten der Arbeitgeber beteiligt. Und das geht auch mit Corona.

„Hier ist der Schwerpunkt auf der Arbeitsvermittlung und der Reduzierung von Langzeitarbeitslosen. Wir haben durchaus unseren Job weiter gemacht und wir haben durchaus während der Corona-Krise Leute mit dieser Förderung in Arbeit vermittelt“, sagt OT Juliana Paul.

Und auch bei Beate Schneider war die Jobvermittlerin erfolgreich – heute arbeitet die 60jährige bei einem gemeinnützigen Bildungsdienstleister in Frankfurt.

Der Beitrag lief am 06.01.2020 im ARD-Morgenmagazin im Ersten.