Unsere Daten sind sehr begehrt. Eine Stichprobe in Darmstadt zeigt: Viele haben schon Erfahrungen mit Datenmissbrauch gemacht. Andere wissen gar nicht, welche Apps heimlich auf ihrem Smartphone schnüffeln.

Ob beim Einkauf, in sozialen Netzwerken, über Apps oder digitale Sprachassistenten – überall hinterlassen wir unsere Spuren – und die großen Sammler wie Google, Facebook oder Payback stürzen sich begierig auf den Datenschatz.

Die Darmstädter und ihre Daten-Erfahrungen

Bei der Stichprobe auf dem Luisenplatz in Darmstadt sagen viele, dass sie schon so ihre Erfahrungen mit den großen Datensammlern gemacht haben. Zum Beispiel Ziya Emir.

Er hat vor drei Jahren mal einen Tisch im Internet gekauft. Damals hatte ihn der Verkäufer telefonisch kontaktiert. Und diese Nummer steht jetzt frei zugänglich im Internet. „Jeder kann das sehen“, berichtet Emir.

Und auch Lea Schotte bereut so manchen Post in den sozialen Netzwerken. „Ich habe selbst viel Mist gebaut. Habe die ganze Zeit Bilder gepostet, was ich gerade mache, wo ich gerade bin.“

Social-Media-Präsenz wird erwartet

Gleichzeitig gehöre die Präsenz in den sozialen Netzwerken auch irgendwie dazu, erzählt sie. „Wir reden viel über WhatsApp. Und für viele ist wichtig, den Status zu sehen und viele Likes zu bekommen.“

Für Patrick Jauernig von der TU Darmstadt ist die keine Überraschung. Denn: Die wachsenden Sammlungen der großen Datenunternehmen werden erst mit der Zeit zum Problem.

„Junge Leute sehen auch meist die Probleme einfach nicht, weil sie noch nicht relevant sind in ihrem Alter. Und weil sie auch jetzt zum Beispiel noch keinen Kredit benötigen“, sagt Jauernig.

Die Nutzer als Produkt?

„Die große Gefahr ist, dass wir einfach nur noch zum Produkt für diese ganzen Unternehmen werden. Und dass die Unternehmen eben nicht nur Werbung auf uns zuschneiden. Sondern auch ihr Angebot.“

Sein Rat: Möglichst verschiedene Anbieter nutzen und so viele Datenschnüffler wie möglich auf dem Handy ausschalten. Denn beim Test auf dem Luisenplatz zeigt sich: Viele Menschen wissen gar nicht, welche Apps welche Erlaubnisse haben.

Der vollständige Beitrag und Tipps zum Datenschutz im Marktmagazin „MEX“ am 25.04.2018 um 20:15 Uhr im hr-fernsehen.