Corona hat die deutsche Luftfahrt ordentlich durcheinandergewirbelt. Wie geht es weiter für Lufthansa, Condor und Fraport? Ein Lagebericht.

Die deutschen Airlines fliegen wieder – und doch wissen sie nicht, wohin die Reise geht. Besonders unsicher: die Lage bei Lufthansa: Am Montag stieg der Kranich von der ersten Börsenliga aus dem DAX in den MDAX ab.

Staatsrettung bei der Lufthansa?

Und morgen entscheidet sich, ob die Aktionäre einer Staatsrettung zustimmen. Wenn nicht, droht eine Insolvenz in Eigenregie – und eine noch größere Krise als ohnehin schon. Lufthansa-Sprecher Martin Leutke geht davon aus, dass die Krise noch einige Jahre anhalten wird.

„Wir bei Lufthansa haben auch im nächsten Jahr noch 300 Flugzeuge schätzungsweise am Boden 2023 können wir frühestens wieder ein einigermaßen normales Niveau von vor der Krise erreichen“, sagt Leutke.

Condor will Mitarbeiter an Bord halten

Ernst ist auch die Lage bei Condor. Nach der Pleite der ehemaligen Mutter Thomas Cook und der gescheiterten Übernahme durch die polnische LOT, ist der Staat nun schon zum zweiten Mal der Retter in der Not.  Trotzdem stehen bis zu 1000 Stellen auf dem Spiel, sagt Condor-Chef Ralf Teckentrup.

„Wir haben eine schwierige Phase im letzten Winter hinter uns. Die haben beim mit unseren Mitarbeitern sehr, sehr gut gemeistert. Und wir wollen auch die Corona-Krise mit so viel wie möglich Mitarbeitern an Bord meistern. Aber das müssen wir jetzt mit den Gewerkschaften besprechen und hoffen, da in zwei, drei Wochen Schritte weiter zu sein“, so Teckentrup.

Fraport bleibt flexibel

Auch beim Frankfurter Flughafen werden Stellen abgebaut: Die Rede ist von bis zu  4000 Jobs. Auch bleibt der Betrieb vorerst weiter eingeschränkt, sagt Fraport-Sprecher Jürgen Harrer. „Wir werden unsere Infrastruktur beispielsweise das Bahnsystem, aber auch Tempelanlagen wieder in Betrieb nehmen, wenn es nötig ist. Hier sind für hochflexibel.“

Flexibel zeigt sich Fraport auch beim Bau seines neuen Terminal 3 für Billigflieger. Wegen des Rückgangs im Passagierverkehr soll das Terminal nun erst 2024 in Betrieb gehen, ein Jahr später als ursprünglich geplant. Die Zukunft des Luftfahrtstandorts Frankfurt bleibt ungewisser denn je.

Der Beitrag über die Lage bei Lufthansa, Condor und Fraport lief am 24.06.2020 um 20:15 Uhr bei „mex – das marktmagazin“ im hr-fernsehen.